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51GESCHICHTENlag. Das war der erste Moment, an dem auch die Jungs den Ernstder Lage verstanden hatten. Allerdings waren sie der Meinung,dass Martin schon nach Hause findet. Da die M%u00e4dls ihren Martin jedoch schon etwas l%u00e4nger kennen, wollten sie auf keinen Falldie Suche aufgeben. Es wurde eine Krisensitzung in der Hotellobby einberufen. Dort bildeten Johanna, Juliane und AntoniaH. ein Rettungsteam. Aber Martin Wagner wollte die drei jungen Damen in der Nacht nat%u00fcrlich nicht alleine durch die fremdeStadt fahren lassen und schloss sich ihnen an. Es war mittlerweile4.00 Uhr, als die vier mit dem Taxi zur%u00fcck zum Club Ludwigfuhren, um dort ihre Suchaktion zu starten. Als sie dann aber amZOB Bamberg vorbeifuhren, entdeckten sie ein bekanntes Gesicht, schlafend auf der Wartebank. Entgeistert riefen sie: %u201eStopp,der geh%u00f6rt zu uns!%u201c Verwirrt bremste der Taxifahrer und nochbei rollendem Auto sprangen Juliane, Antonia und Johanna ausdem Wagen und st%u00fcrmten zu Martin. Dieser wurde nun mehroder weniger %u201eliebevoll%u201c aus seinen Tr%u00e4umen gerissen. Die Freudedes Vermissten, als er seine Freunde sah, hielt sich jedoch inGrenzen. Ihm war wohl der Ernst der Lage selber nicht bewusst.Nachdem er mehr oder weniger freiwillig zum Taxi geschlepptwurde und seine Schuhe, welche er zuvor ordentlich neben seinem ausgew%u00e4hlten Schlafplatz abgestellt hatte, es auch ins Taxigeschafft hatten, fuhr das Rettungsteam zur%u00fcck zum Hotel. DieSorge der M%u00e4dls hatte sich mittlerweile in Wut umgewandeltund %u2013 so sagt man %u2013 sie h%u00e4tten Martin auf der R%u00fcckfahrt etwas%u201eangeschrien%u201c und ihm jegliche Szenarien, was alles h%u00e4tte passieren k%u00f6nnen, an den Kopf geworfen. So bef%u00fcrchteten die drei beispielsweise, Martin k%u00f6nnte eine Niere verloren haben oder garein anderes K%u00f6rperteil wegen einer Unterk%u00fchlung in einer lauenSommernacht. Martin Wagner hingegen fand dies wohl so am%u00fcsant, dass er einfach nicht mehr aufh%u00f6ren konnte zu lachen. AmHotel angekommen wollte der vermisste Martin nicht aussteigen. Mit vereinter Frauenpower zogen sie ihn liebevoll aus demTaxi und ins Hotel. Dort %u00fcbergaben sie ihn an seinen ZimmerKollegen Woife. Das Rettungsteam war auch danach noch aufgew%u00fchlt und dementsprechend kurz war f%u00fcr sie die Nacht. ZurSicherheit behielten sie die Schuhe von Martin ein, um daf%u00fcr eine angemessene Ausl%u00f6se zu bekommen. F%u00fcr den Vermissten verlief seine Rettung aber auch nicht ohne Konsequenzen, dennwie man wei%u00df, kann so eine Rettung etwas teuer werden. Und sobeschloss das Rettungsteam, noch auf der Heimreise vom Ausflug die Rechnung (siehe links) zu verfassen.DAS ZERRISSENE KLEIDVerena Silbereisen, seit mittlerweile zehn Jahren zust%u00e4ndigf%u00fcr die Auswahl und Betreuung des Kinderprinzenpaars, nimmtihren Job wirklich sehr genau. W%u00e4hrend des vergangenen Faschings war Verena immer total darauf bedacht, dass das Kleidvon Kinderprinzessin Fanni Seil nicht am Boden streift, hatalle weggeschubst, damit ja niemand draufsteigt und wurde dabei auch immer recht schnell fuchtig. Spontan fand am Tag des%u201eBall f%u00fcr Jedermann%u201c noch einFotoshooting mit dem Kinderprinzenpaar vor der Niederbayernhalle statt. Fanni und ihrPrinz Toni Pinzinger solltenf%u00fcrs Foto hochspringen. Verenarichtete zuvor noch FannisKleid. Dann gab sie das Kommando zum Springen, bemerkte aber nicht, dass sie noch aufdem Kleid stand. Ratsch, dergoldene Rock riss oben an derNaht v%u00f6llig auf. Zum Gl%u00fcck warHofschneider Sebastian Lorenz sofort zur Stelle und konnte mit der N%u00e4hmaschine von Roswitha N%u00f6bauer und KarinDorfner-Cecetka, die gl%u00fccklicherweise in ihrem N%u00e4h- undSchmink-Studio hinter der B%u00fchne immer alle wichtigen Ger%u00e4tschaften parat haben, das Kleid von Fanni reparieren, so dassdem Einmarsch zum gro%u00dfen Ball nichts mehr im Wege stand.